Das Kinder- und Jugendprogramm

Die Kinder- und Jugendprogramme des Schweizer Fernsehens richten sich an drei klar definierte Altersgruppen: Vorschulkinder (bis 7 Jahre), Kinder (7–12 Jahre) und Jugendliche (12–16 Jahre). Für jede Gruppe gelten spezifische entwicklungspsychologische und gestalterische Anforderungen. Vorschulsendu...

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Main Author: Verena Doelker-Tobler
Format: Article
Language:German
Published: MedienPädagogik 2025-06-01
Series:MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung
Subjects:
Online Access:https://www.medienpaed.com/article/view/2232
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Description
Summary:Die Kinder- und Jugendprogramme des Schweizer Fernsehens richten sich an drei klar definierte Altersgruppen: Vorschulkinder (bis 7 Jahre), Kinder (7–12 Jahre) und Jugendliche (12–16 Jahre). Für jede Gruppe gelten spezifische entwicklungspsychologische und gestalterische Anforderungen. Vorschulsendungen wie Das Spielhaus setzen auf wiederkehrende, vertraute Strukturen, um Aufmerksamkeit, Sprache, Motorik und soziale Fähigkeiten zu fördern. Dabei werden Inhalte in kurzen, magazinartigen Episoden präsentiert, um der begrenzten Konzentrationsspanne der Jüngsten gerecht zu werden. Wiederholungen erhöhen die kognitive Aktivierung und emotionale Beteiligung. Für Kinder zwischen 7 und 12 Jahren wird das Programm komplexer: Märchen und reale Geschichten sollen ausgewogen dargestellt werden – visuell klar, emotional nachvollziehbar, aber nicht überfordernd. Ziel ist es, sowohl Fantasie als auch Realitätssinn und Umweltverständnis zu stärken. Dabei gewinnen Sendungen, die das Kind zum aktiven Nachdenken oder Handeln anregen, zunehmend an Bedeutung. Jugendprogramme sind deutlich abgegrenzt vom Kinderfernsehen. Sie müssen unterhaltend, tempo- und inhaltsstark sein und dennoch pädagogischen Wert besitzen. In einer Phase wachsender Autonomie sind Jugendliche besonders kritisch und heterogen in ihren Interessen. Deshalb werden informative, instruktive und unterhaltend-informative Formate geboten – etwa Dokumentationen, Baukastensendungen oder Medienkritikbeiträge. Ziel ist es, Reflexion, Kreativität und Selbstständigkeit zu fördern, ohne belehrend zu wirken. Insgesamt verfolgt das Schweizer Fernsehen mit altersgerechten, differenzierten Programmen eine medienpädagogische Strategie, die Kinder und Jugendliche auf ihrem Entwicklungsweg unterstützt, aktiviert und begleitet – stets mit dem Anspruch, Bildung und Unterhaltung sinnvoll zu verbinden.
ISSN:1424-3636